Biografien Stiftungsrat
Albert Roman
Künstlerischer Leiter
Cellist und Dirigent
Albert Roman, in einer musikfreudigen Familie in St. Moritz aufgewachsen, ist schon früh vom Cello fasziniert, das für sein Leben bestimmend werden soll. Seine Lehrer waren Paul Szabo, André Navarra, Pierre Fournier und Mstislav Rostropovitch. Erste Preise an zwei internationalen Musikwettbewerben sind der Anfang einer regen Konzert- und Unterrichtstätigkeit in Europa, Asien und den USA. Sein Repertoire als Solist umfasst über 100 Werke vom Barock bis zur Moderne. So hat er zahlreiche, zum Teil ihm gewidmete Werke, uraufgeführt. Albert Roman setzt sich mit Einführungskonzerten für die zeitgenössische Musik ein und hat unter der Leitung von Pierre Boulez konzertiert. Von Albert Romans Einspielungen seien speziell das 2. Cellokonzert von Rudolf Moser mit dem English Chamber Orchestra, die Aufnahmen im Duo mit dem italienischen Pianisten Bruno Canino “Miniaturen” und die sechs Suiten für Cello solo von J.S. Bach erwähnt.
Schöpferischer Austausch in der Musikerziehung ist Albert Roman ein besonderes Anliegen. Deshalb unterrichtet er regelmässig Studenten, leitet Workshops und gibt jeden Sommer in der Chesa da Cultura einen Cello-Ensemble Kurs. Albert Roman ist künstlerischer Leiter der Chesa da Cultura und Dirigent des Swiss China Cello Orchestra. Für seine Verdienste in der Förderung des chinesischen Nachwuchses wurde er mit dem Kulturpreis “Friendship Award 1999” der Volksrepublik China geehrt. Albert Roman lebt in Basel und St. Moritz. www.albertroman.ch
Andreas Graf
Stiftungsratsmitglied
Andreas Graf stammt aus einer Musiker- und Ärztefamilie und wurde in Basel geboren. Seine Musikstudien erfolgten in Bern, Berlin und Frankfurt am Main (mit Solisten-Diplom Abschluss). Er wurde mit dem Kulturförderpreis der Stadt Thun ausgezeichnet. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er u.a. von Peter Hörr, Michael Sanderling, Janos Starker, Ralph Kirshbaum, Wolfgang Boettcher und Gustav Rivinius. Seit 2007 ist er Mitglied des Berner Sinfonieorchesters. Nebst einer regen kammermusikalischen Tätigkeit tritt er auch als Solist in Erscheinung.
An der Universität Bern hat Andreas Graf ebenfalls Betriebswirtschaft und Medienwissenschaften studiert (Abschluss lic.rer.pol.). Als Filmemacher und Regisseur betreibt er unter dem Namen Epic Lab eine Agentur für Filmproduktion und Filmmusik. Mehrere seiner Kurzfilme wurden an internationalen Filmfestivals gezeigt. Seine Komödie „The Laws of Attraction“ (2015) erhielt u.a. den Silver Award bei den California Film Awards.
Pierre Boulez
Ehrenpräsident in memoriam
Komponist und Dirigent
Pierre Boulez, geboren 1925 in Montbrison (Département Loire), begann zunächst ein Mathematikstudium, bevor er als 17-Jähriger den Entschluss fasste, sich ausschliesslich der Musik zu widmen. Nach Studien bei Olivier Messiaen und René Leibowitz, der ihn mit Schönbergs Reihentechnik vertraut machten, trat Boulez mit Douze Notations (1945) und den beiden Klaviersonaten (1946/48) erstmals als Komponist in Erscheinung. Seinen weltweiten Ruf festigte vor allem die Uraufführung der Kammerkantate Le Marteau sans Maitre (1955) in Baden-Baden. In den Jahren danach nahm Boulez’ Karriere als Dirigent immer grösseren Raum ein. Höhepunkte waren die Leitung des Parsifal (1966–70) und des Rings (1976–80) in Bayreuth sowie seine Engagements als Musikalischer Leiter des BBC Symphony Orchestra (1960–72) und des New York Philharmonic Orchestra (1971–75).
Anschliessend war er von 1976 bis 1991 als Leiter des von ihm gegründeten IRCAM, dem Forschungsinstitut für zeitgenössische Musik am Centre Pompidou, und des Ensemble Intercontemporain in Paris tätig; im Rahmen dieser Arbeit und auf Grundlage der erweiterten Technologien bildete er einen neuen kompositorischen Stil heraus, wie er sich in Répons oder Dialogue de l’Ombre double manifestiert.
Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich Pierre Boulez wieder verstärkt dem Dirigieren zugewandt, u. a. am Pult des Chicago Symphony Orchestra, der Berliner und der Wiener Philharmoniker sowie der Staatskapelle Berlin. Bei den Bayreuther Festspielen leitete er in den Sommern 2004 und 2005 abermals den Parsifal, bei den Wiener Festwochen dirigierte er 2007 Janáceks Aus einem Totenhaus. Von 2003 bis 2014 leitete er die LUCERNE FESTIVAL ACADEMY. Pierre Boulez ist Träger des Siemens-Musikpreises, des Praemium Imperiale, des Theodor-W.-Adorno-Preises und des Polar Music Prize.
Pierre Boulez war von 1999 bis zu seinem Tod im Jahr 2016 Ehrenpräsident der Stiftung Pro Musica e Cultura.